Kindersoldaten

Jeder Einsatz von Kindern durch Armeen und bewaffnete Gruppen ist eine schwere Verletzung von Kinderrechten, bei Kindern unter 15 Jahren gilt er sogar als Kriegsverbrechen. 

Kinder leiden am meisten unter Kriegen und Konflikten. Besonders schlimm ist es, wenn Erwachsene sie in Kriege verwickeln und dazu zwingen, als Kindersoldat oder Kindersoldatin zu kämpfen. Viele Kinder haben als Kämpfer oder Kämpferinnen jahrelang das Töten gelernt, wurden ausgebeutet und missbraucht. Meist sind sie nie zur Schule gegangen. Viele bewaffnete Gruppen setzen die Mädchen und Jungen ein, weil sie leichter zu manipulieren oder schlicht billiger sind als Erwachsene. 

93.000 Kinder

wurden zwischen 2005 und 2020 rekrutiert. Die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher sein.

26.425 Verstöße

gegen Kinder in Konfliktsituationen wurden im Jahr 2020 von den Vereinten Nationen festgestellt.

Wo gibt es Kindersoldaten und Kindersoldatinnen? 

Kindersoldaten und Kindersoldatinnen gibt es weltweit, obwohl es in den meisten Ländern verboten ist, Kinder an Kampfhandlungen zu beteiligen. Niemand weiß genau, wie viele Kindersoldaten und Kindersoldatinnen es wirklich gibt, weil die Rekrutierung meist im Verborgenen stattfindet.  

Im aktuellen jährlichen UN-Bericht (bezogen auf das Jahr 2022), wurden 7.622 Kinder als Kindersoldaten und Kindersoldatinnen rekrutiert. Besonders schwere Verstöße gegen die Kinderrechte in Konfliktsituationen gab es 2022 in den folgenden Ländern: 

  • Demokratische Republik Kongo 
  • Israel 
  • Palästina 
  • Somalia 
  • Syrien 
  • Ukraine 
  • Afghanistan
  • Jemen 

Zum Glück konnten laut dem aktuellen Bericht aber auch 12.214 Kinder durch Vermittlung der Vereinten Nationen aus bewaffneten Gruppen befreit werden.  

Die betroffenen Kinder leiden stark

„Wir haben viel gelitten. Wir wurden wie Sklaven behandelt und waren vielen gefährlichen Situationen ausgesetzt“, sagt Isaac, der eines Tages von einem Feld in der Demokratischen Republik Kongo entführt wurde, wo er sich mit Freunden aufhielt. Ab dann musste er 11 Monate lang als Mitglied einer Miliz kämpfen.

Isaac konnte entkommen. Er ist immer noch traurig über das, was er erlebt hat, aber entschlossen, sein Leben wieder aufzubauen. „Ich möchte wieder zur Schule gehen, um eine Arbeit zu finden, mit der ich meine Familie unterstützen kann.“

Was tut Unicef?

UNICEF setzt sich weltweit dafür ein, die Rekrutierung von Minderjährigen zu beenden, Kindersoldaten und Kindersoldatinnen freizulassen und ihnen dabei zu helfen, ein neues, ziviles Leben anzufangen. 

Im Südsudan und anderen Ländern wie der Zentralafrikanischen Republik oder der Demokratischen Republik Kongo gelingt es dem Kinderhilfswerk und Partnern immer wieder, Kindersoldaten und Kindersoldatinnen zu befreien und sie bei der Wiedereingliederung zu unterstützen. Aber Zehntausende Jungen und auch Mädchen werden immer noch in Bürgerkriegen oder Konflikten als Kindersoldaten und Kindersoldatinnen missbraucht. Sie sind Zeugen von Gewalt und begehen selbst Gewalttaten. Vor allem aber sind sie Opfer und brauchen besonderen Schutz. Sie sind Kinder ohne Kindheit, und der Weg zurück in ein normales Leben ist schwer. 

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